Hallo zusammen.
heute habe ich wieder mehr Zeit für das Thema. Dank an alle für das interessante und umfangreiche Bildmaterial.
Zuerst einmal eine Klarstellung für Hans.
Du willst mir doch wohl nicht mitteilen, das Du weder Isolatoren noch den Fahrdraht siehet, oder?
Fragend?
Die sehe ich sehr wohl, Du hast Dich aber auf diesen Text von mir bezogen.
Ich habe da auch die Bilder von ICE-Werken durchsucht, da ist nichts von Stromschiene. Die gibt es wohl nur in Streckentunneln und bei den Gleichstrom-S-Bahnen (oben links neben dem Leuchtband).
Diese Behauptung ist falsch.
Bild vom ICE Werk in München.
Ich erlaube mir, Dich selbst zu zitieren:
"Man sollte nichts behaupten, was sich später als falsch herausstellen könnte. Denn nur Behauptungen, die man beweisen kann, stimmen auch".
Das Bild ist also mangels Stromschiene kein Gegenbeweis zu meiner Behauptung. Oder sollte ich vermuten, dass Dir der Unterschied zwischen Fahrdraht und Stromschiene nicht geläufig ist?
Doch nun zur Sache. Wie lange dieser Teil aus der von Uwe zitierten DV 462 der DRG gültig war, ist mir nicht bekannt.
"§ 7. Besonders gefährdete Bedienstete
a) Lokomotiv- und Triebwagenbedienstete
(1) Das Dach eines elektrischen Triebfahrzeuges darf zur Beseitigung irgendwelcher Störungen nur bestiegen werden, wenn die Oberleitung ausgeschaltet und geerdet ist. Im Schuppen ist ein elektrisches Triebfahrzeug vor Besteigen des Daches auf ein nicht mit Oberleitung bespanntes Schuppengleis zu stellen oder die Oberleitung des Schuppengleises abzuschalten und zu erden."In der mir vorliegenden Fassung der DR von 1984 (ältere habe ich leider nicht mehr) ist dieser Passus nicht mehr enthalten und auch bei der Harmonisierung der Vorschriften gab es keine diesbezügliche Ergänzung. Vor Gleisen nach dem alten Prinzip mit Streckentrennern vor der Schuppeneinfahrt steht, wie auch aus einigen Bildern ersichtlich, grundsätzlich ein El 6 und moderne Anlagen sind total eigenständig und durch die Schutzmaßnahmen an den Schaltern (Vorhängeschlösser) auch grundsätzlich sicher. Das ist auch in Köln Nippes der Fall, Uwe. So ein detailliertes Foto hatte ich noch nicht gesehen, in der Vergrößerung zeigt sich aber, dass es sich hier nicht um innen fortgeführte Stromschienen handelt. Es sind spannungsführende Führungsbügel, die verhindern sollen, dass ein gehobener Stromabnehmer den Fahrdraht gegen die obere Torkante drücken und einen Erdschluss bzw. Gefährdung durch Hochspannung verursachen kann. Wie auch das Bild von Hans zeigt, gibt es in den ICE-Werken innen keine Stromschienen. Da auf den bisher von mir gesehenen Kölner Bildern keine Streckentrenner zu sehen sind, wird auch der Bereich vor dem Schuppen wohl noch zum separaten Werkstattbereich mit eigenständiger Einspeisung gehören.
Ich erinnere mich, dass AlfredW mal die Idee hatte, die Ein- und Ausfahrt bei einem Lokschuppen mit Fahrt über die Drehscheibe zu simulieren. Aber schon der Blick auf das Bild von Bebra zeigt, dass vor allen Einfahrten, bei den abgestellten Loks weggedrehte, El 6 zu sehen sind, also bei freiem Gleis die Fahrt über den Streckentrenner nicht gestattet ist. Das ist auch erklärlich. Im Arbeitsschutzvideo ist zu sehen, dass der Fahrdraht im Schuppeninneren gegenüber dem normalen mit etwa achtförmigen Querschnitt doch recht dünn und nicht für die hohen Ströme der Fahrmotoren ausgelegt ist. Für das Prüfen der Hilfsbetriebe reicht der Querschnitt aus, dass aber mit eigener Kraft mit Eloks dort ein- und ausgefahren werden durfte oder darf soll mir erst mal jemand glaubwürdig nachweisen. Bei den heutigen Umwelt- und Gesundheitsschutzvorschriften ist es ja wohl schon verboten, einen Großdieselmotor im Lokschuppen zu starten. Wozu also unnötiger Aufwand im Inneren eines Lokschuppens in den man beim Vorbild mit eigener Kraft weder ein- noch ausfahren darf?
Euch allen einen "Guten Rutsch" und beste Wünsche für 2019!
Gruß
Gerd